Presse

26.06.2025


Pre-Festival zum internationalen Chorfestival

Mädchenkantorei am Rottenburger Dom & Cadenza Kantori Mumbai beim Prefestival des internationalen Pueri Cantores Chorfestivals 2004

Die deutschen Diözesen stimmen sich auf das 45. Internationale Pueri-Cantores-Festival in München ein – Auftakt mit internationalen Gastchören beim „Pre-Festival“ in sieben deutschen Diözesen. 

Bereits im Vorfeld des diesjährigen Internationalen Chorfestivals der „Pueri Cantores“ in München entfaltet sich eine jungmusikalische Welle über ganz Deutschland: Im Rahmen eines groß angelegten „Pre-Festivals“ heißen 13 deutsche Kinder- und Jugendchöre in sieben Diözesen internationale Partnerchöre willkommen. Gäste aus Burundi, Brasilien, Frankreich, Italien, dem Kongo, Polen, Spanien, Schweden und den USA besuchen deutsche Gastgeberchöre in Freiburg, Paderborn, Köln, Augsburg, Berlin, Speyer und Erfurt – und bringen dabei Musik, Kultur und erste gemeinsame Konzerterlebnisse mit.

Auf dem anschließenden 45. Internationalen Chorfestival des Kinder- und Jugendchorverbandes werden rund 4.400 Teilnehmer aus 18 Ländern in der bayerischen Landeshauptstadt erwartet. Vom 16. bis 20. Juli 2025 werden die rund 170 teilnehmenden Chöre dort unter dem Motto „Cantate Domino – Vielstimmig für den Frieden – #comeandsing“ für den globalen Frieden singen. um ein Zeichen internationaler Freundschaft und friedvoller Chormusik zu setzen.

Domkapellmeister Eberhard Metternich: „Getragen von einem gemeinsamen Glauben“

Der renommierte Kölner Domchor freut sich auf den Besuch der „Pueri Cantores de la Catedral de Granada“ aus Spanien und des „Choir of the Federation Congolaise des Pueri Cantores“ aus dem Kongo.

Domkapellmeister Prof. Eberhard Metternich, Leiter der Kölner Dommusik, unterstreicht die besondere Rolle der Pre-Festivals: Sie seien „ein wunderbares Element zur Einstimmung auf das große internationale Pueri-Cantores-Festival in München“ und „ermöglichen den Gastchören, schon vor dem zentralen Ereignis mit deutschen Chören und Gemeinden in Kontakt zu kommen“. Die Chöre könnten sich so „musikalisch und spirituell auszutauschen und ein Stück der regionalen Kultur kennenzulernen“, erklärt er im Interview, denn neben Begegnung und Gastfreundschaft gehe es vor allem auch um „ein gemeinsames Erleben des Glaubens über Sprachgrenzen hinweg“.

Gerade in Zeiten vieler globaler Herausforderungen sei „der persönliche Austausch ein starkes Zeichen für den Frieden, den wir gemeinsam besingen und leben wollen.“ Dieser Kontakt habe sich bei den Besuchern in Köln einerseits aus bestehenden Freundschaften, andererseits aus logistischen Überlegungen ergeben: „Mit Granada verbindet uns eine herzliche Freundschaft – unsere beiden Chöre, der Mädchenchor am Kölner Dom und der Knabenchor waren 2012 zu Gast beim Internationalen Festival in Granada und wurden dort mit großer Wärme aufgenommen. Nun dürfen wir den Gegenbesuch gestalten“, führt der Dommusikalische Leiter aus Köln an.

Über den zweiten Gastchor fährt er fort: „Der Chor aus dem Kongo bringt eine ganz andere kulturelle Klangfarbe mit – und genau das macht die Begegnung so spannend: Unterschiedliche musikalische Traditionen treffen aufeinander, inspirieren sich gegenseitig und wachsen zu einer gemeinsamen Klangwelt zusammen. Beide Begegnungen sind getragen von großer gegenseitiger Offenheit und einem gemeinsamen Glauben.“

Auch das Programm für die Chorbegegnungen in Köln hält beeindruckende Momente bereit, erklärt Metternich: „Neben gemeinsamen Proben, Konzerten und Gottesdiensten feiern wir im Kölner Dom eine große Aussendungsfeier mit rund 300 Sängerinnen und Sängern aus Rom, Granada, dem Kongo und verschiedenen Chören des Erzbistums Köln“. Die Unterbringung der Gäste in Gastfamilien „schafft intensive persönliche Kontakte und leistet einen wertvollen Beitrag zur gelebten Völkerverständigung“, die in einem großen Grillfest bei der Dommusik gipfelt, bei dem auch alle Familien der Chorkinder mitwirken können: „Für viele Kinder und Jugendliche wird dieses Miteinander sicher zu einer unvergesslichen Erfahrung“, ist sich der Organisator Eberhard Metternich bewusst.

„Ich möchte allen Chören Mut machen, sich auf die Gastfreundschaft einzulassen – auch wenn sie mit Aufwand verbunden ist“, erinnert Domkapellmeister Metternich und erklärt: „Die Erfahrungen, die dabei entstehen, sind unbezahlbar. Und nicht zuletzt wird durch diese Begegnungen der Glaube junger Menschen gestärkt und in der Vielfalt erlebbar gemacht. In einer Zeit, in der viele Mauern hochgezogen werden, bauen unsere Chöre Brücken – mit Musik, Herz und Offenheit.“

Domkapellmeister Harald Schmitt: „Der Beginn einer neuen Chorfreundschaft“

Auch im Erzbistum Berlin wird der Kinder- und Jugendchor der St.-Hedwigs-Kathedrale gemeinsam mit den „Petits Chanteurs de Grenoble“ aus Frankreich musizieren. Aber dabei geht nicht nur um Musik – „es ist der Beginn einer Chorfreundschaft“, erklärt Domkapellmeister Harald Schmitt die Hintergründe der gemeinsam geplanten Ereignisse in Berlin: Neben einer Sightseeing-Tour durch die Hauptstadt vorbei am Brandenburger Tor, dem Holocaust Denkmal und „Unter den Linden“ ist auch ein Besuch der neu eröffnete Kathedrale geplant. Eine erste inoffizielle Chorbegegnung findet bei der abendlichen Probe zwischen den Chören statt.

Am Samstag bereiten alle Chören der Hedwigs-Kathedrale einen ersten gemeinsamen Höhepunkt mit den französischen Gästen vor: ein sommerliches Grillfest im Garten von Sankt Joseph, das die Begegnungen tiefgreifend persönlicher gestalten soll.

Nach einem gemeinsamen Einsingen steht am Sonntag, den 13. Juli um 10 Uhr der gemeinsame Gottesdienst in der Hedwigskathedrale an: „Üblicherweise wird er zum Beginn der Sommerferien von allen Chören der Hedwigs-Kathedrale gestaltet, nun singen wir gemeinsam mit unseren französischen Gästen erste Highlights aus dem Chorheft für München“, erzählt Domkapellmeister Schmitt. Das anschließende Kurz-Konzert des Jugendkathedralchores mit den „Petits Chanteurs“ führt in eine lockere Gestaltung des restlichen Sonntags über.

Auf ihrem Weg zum Festival in München wird der Berliner Chor zusammen mit seinem Partnerchor am darauffolgenden Dienstag in Erfurt für die Gestaltung einer gemeinschaftlichen Abendmesse im Erfurter Dom Station machen. Gemeinsam wird hier mit dem Erfurter Mädchenchor dessen Gastchor aus Schweden musiziert. Zusammenkommend bilden Berlin und Erfurt ab dann einen „Pueri-Festival-Chor Berlin-Erfurt“, der ein eigenes einstudiertes Programm mit nach München bringen wird. „Wir wollen in München auch den Osten Deutschlands musikalisch vertreten“, elaboriert Schmitt im Interview.

Internationale Gäste bei deutschen (Dom-)Chören

In der Diözese Speyer kommt der „Golden Gate Boys Choir“ aus Oakland, Kalifornien, nach St. Jacobus Schifferstadt, während die Dommusik Speyer den brasilianischen Chor „Canarinhos de Petrópolis“ aus der gleichnamigen Großstadt empfängt.

Im Erzbistum Paderborn empfängt die Mädchenkantorei am Paderborner Dom den burundischen Chor „Chorale Pueri Cantores Saint Dominique Savio“ aus Bujumbura. Der Kinder- und Jugendchor der Mescheder Stiftsmusik begrüßt den polnischen Chor „Młodzieżowy Chór Miejski Canticum Novum“ aus Wodzisław Śląski.

Auch im Erzbistum Köln ist der Jugendchor der Antoniusmusik Wuppertal Gastgeber für die „Pueri et Juvenes Cantores Torrespaccata“ aus Rom, Italien. Im Bistum Augsburg empfangen die Augsburger Domsingknaben die französische „Maîtrise des Chartreux“ aus Lyon. Der Kinder- und Jugendchor am Erfurter Dom heißt die „Pueri Cantantes Cathedralis“ aus Stockholm, Schweden, willkommen.

In der Diözese Freiburg empfängt der Jugendchor St. Oswald aus Buchen die „Pueri Cantores D. Zamberletti“ aus Macerata in Italien. Die Mädchenkantorei am Freiburger Münster freut sich auf den Besuch des „Choeur d’Enfants de Bretagne“ aus Rennes, Frankreich. Ebenfalls in der Diözese Freiburg heißen der „Jugendchor Unterwegs“ und der Junge Chor Achern-Fautenbach den brasilianischen Chor „Arautos do Grande Rei“ aus Xaxim willkommen. In Waldshut empfängt die Singschule DoReMi die „Petits Chanteurs de la Trinité“ aus Béziers, Frankreich.

Alle Wege führen nach München

Gemeinsam versammeln sich anschließend alle knapp 170 Chöre in München, um in Konzerten, Gottesdiensten und Begegnungsveranstaltungen das Friedensmotto des Festivals zu verkünden. Die jungen Sängerinnen und Sänger vereint dabei nicht nur die Musik, sondern ein tiefes gemeinsames Anliegen: ein klangstarkes Zeichen für Zusammenhalt, Hoffnung und Frieden zu setzen.

Das Festival selbst ist das Herzstück der internationalen Begegnung des Chorverbandes „Pueri Cantores“ – dieses Mal ist Deutschland der Gastgeber des allzweijährlich stattfindenden Festivals. Der Münchner Erzbischof Reinhard Kardinal Marx und die Präsidentin des Bayerischen Landtags, Ilse Aigner, übernehmen gemeinsam die Schirmherrschaft über das Festival.

Zum letzten Mal hatte im Dezember 2023 der 44. Internationalen Kongress der „Pueri Cantores“ in Rom stattgefunden. Der jüngst verstorbene Papst Franziskus hatte sich dabei in einem Grußwort an die Kinder und Jugendlichen gewendet: „Ihr singt gut, mein Kompliment!“

As part of the 45th International Pueri Cantores Festival in Munich, a so-called 'Pre-Festival' will take place in advance. Thirteen German children's and youth choirs from seven dioceses will welcome international partner choirs. Guests from Burundi, Brazil, France, Italy, Poland, Spain, Sweden, and the USA will visit German host choirs in the dioceses of Freiburg, Paderborn, Cologne, Augsburg, Berlin, Speyer, and Erfurt sharing with them music, culture, and their first common concert experiences.